»Digitale Innovationen im Gesundheitswesen: Wie KI und Data Science die Patientenversorgung neugestalten« – 4D Workshop der Nachwuchsförderung des Fraunhofer Cluster of Excellence Immune-Mediated Diseases CIMD
Am 21. Mai 2025 fand im Rahmen der 4D-Workshop-Reihe zur Nachwuchsförderung des Fraunhofer Cluster of Excellence Immune-Mediated Diseases CIMD der Workshop »Digitale Innovationen im Gesundheitswesen: Wie KI und Data Science die Patientenversorgung neugestalten« statt. Organisiert vom Fraunhofer CIMD, widmete sich der Workshop den Themen Digitalisierung, Künstliche Intelligenz (KI) und erweiterter Realität (extended reality; XR) im Gesundheitswesen und in der klinischen Forschung.
Die Veranstaltung bot fünf spannende Vorträge, sowie interaktive Vorführungen der Demonstratoren und Gelegenheiten zum Austausch. Teilnehmende waren Mitarbeitende der Kerninstitute des Fraunhofer CIMD (Fraunhofer ITMP, ITEM und IZI) sowie weiterer Fraunhofer-Institute (Fraunhofer IAIS, IGD und MEVIS) und externe Gäste.
Der Workshop fand im Showroom des SmartHospital.NRW Projektes statt – einem Konsortialprojekt unter der Leitung der Universitätsmedizin Essen und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zweier Fraunhofer-Institute (Fraunhofer IAIS und Fraunhofer MEVIS), der RWTH Aachen, der TU Dortmund sowie der Partner GSG und m.Doc. Ziel dieses Konsortialprojektes ist es, Konzepte und Lösungen zu entwickeln, wie Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen ihre Digitalisierung vorantreiben und zu »Smart Hospitals« werden können.
Nach einer kurzen Begrüßung durch Dr. Christina Gehbauer vom Fraunhofer ITMP, die durch das Programm führte, eröffnete Dario Antweiler, Gruppenleiter des Healthcare Analytics Teams und Data Scientist am Fraunhofer IAIS, die Veranstaltung. In seinem Vortrag zum Thema »Smart Hospital – Das Krankenhaus von morgen« ging es um die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Künstlicher Intelligenz im Krankenhaus und die dadurch möglichen Veränderungen bisheriger Prozesse. Besonders anschaulich wurde sein Beitrag durch die Vorstellung des SmartHospital.NRW Projektes als konkretes Anwendungsbeispiel der präsentierten Technologien.
Im Anschluss gab es beim »Demonstrator Walk« praktische Einblicke. An insgesamt vier Stationen wurden Prototypen vorgestellt, ausprobiert und diskutiert. Im Rahmen des SmartHospital.NRW Projektes präsentierte Dario Antweiler ein Sprachassistenzsystem zur Steuerung des Patientenzimmers, ein multimodales Unterstützungstool für die Angiografie und die KI-basierte Erstellung von Arztbriefen bei Entlassung. Gijs Luijten vom Institut für Künstliche Intelligenz in der Medizin (IKIM) am Universitätsklinikum Essen stellte ein System vor, das mittels XR die Operationsplanung unterstützt und zeigte eindrucksvoll, wie die Möglichkeiten der gemischten Realität genutzt werden können, um die Patientenversorgung zu verbessern.
Michaela Neff, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Medizin-Informatik der Universitätsmedizin Frankfurt, folgte mit ihrem Vortrag zum Thema »KI in der medizinischen Forschung«. Sie begann mit einer klaren Abgrenzung der relevanten Terminologien und gab dann einen kurzen Überblick über die Entwicklung von KI in der Medizin. Dabei beleuchtete sie aktuelle Forschungsthemen wie Entscheidungsunterstützungssysteme sowie Bild- und Textanalysen.
Gijs Luijten, der bereits beim »Demonstrator Walk« spannende praktische Einblicke in seine Arbeiten präsentierte, hielt einen Vortrag zum Thema »KI und Extended Reality (XR) in der Therapie – Nutzung von HoloLens 2 Sensordaten: XR und KI für markerlose CT-Registrierung und diagnostisches Eye-Tracking«. Er beschäftigte sich insbesondere mit der Frage, wie 3D-Technologien wie virtuelle und erweiterte Realität die chirurgische Diagnostik und Intervention verbessern können.
Nach der Mittagspause folgte ein kurzer interdisziplinärer Austausch zu den Fragen: »Welche Best Practices gibt es im alltäglichen Umgang mit KI, Digitalisierung und Co.?« und »Welche Potenziale haben KI, Digitalisierung und Co.?«
Im Anschluss hielt Prof. Dr. Antje Wulff, Professorin für Big Data in der Medizin an der Universität Oldenburg, einen Vortrag zum Thema »Datenplattformen und Interoperabilität in der medizinischen Forschung und Versorgung«. Sie bot spannende Einblicke in die Chancen und Herausforderungen beim Management klinischer Routinedaten und deren Sekundärnutzung. Besonders betonte sie die Bedeutung der Datenheterogenität und der verschiedenen Datenmodalitäten sowie die Komplexität der Dateninteroperabilität. Abschließend stellte sie drei Datenplattform-Initiativen vor: die Medizininformatik-Initiative, NFDI4Health und den European Health Data Space (EHDS).
Den abschließenden Vortrag dieser Veranstaltung hielt Prof. Dr. David Matusiewicz, Professor für Medizinmanagement an der FOM Hochschule und Dekan für Gesundheit & Soziales. In seinem Vortrag sprach er über Zukunftsvisionen und Innovationen im Gesundheitswesen und zeigte anschaulich die Potenziale von Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz, beispielsweise beim Überwinden von Sprachbarrieren.
Das Fraunhofer CIMD bedankt sich herzlich bei den Referentinnen und Referenten für die interessanten und spannenden Impulse, sowie den Teilnehmenden für ihr großes Interesse und die aktive Teilnahme.